Die wichtigsten Infos und Tipps, um die Wohnung einbruchsicher zu machen
Mit einem Einbruch ist es ähnlich wie mit einer schweren Krankheit. Die meisten sind sich der Gefahr zwar durchaus bewusst, aber dennoch bleibt das Gefühl, dass es irgendwie doch immer nur die anderen trifft.
Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich nicht um den vermögenden Besitzer einer Luxusvilla, sondern lediglich um den Bewohner einer Mietwohnung aus normalen oder eher einfachen Verhältnissen handelt. Grundsätzlich ist aber niemand aus dem Kreis der potenziellen Einbruchopfer ausgeschlossen, ähnlich wie eben jeden eine Krankheit treffen kann.
Ein Einbruch in die eigene Wohnung oder das eigene Haus hinterlässt immer ein sehr ungutes Gefühl. Dabei spielt es nicht unbedingt eine Rolle, ob tatsächlich wertvolle Gegenstände gestohlen oder größere Schäden verursacht wurden, denn was immer zurückbleibt ist die Gewissheit, dass sich ein Fremder Zutritt in die sicher geglaubte Privatsphäre verschaffen konnte.
Als Grundregel im Hinblick auf den Einbruchschutz gilt,
dass Einbrecher gerne den einfachsten Weg wählen.
Vor allem bei Wohnungseinbrüchen ist das Risiko, erwischt zu werden, verhältnismäßig hoch, während die mögliche Ausbeute, anders als bei beispielsweise einem Banküberfall, eher klein ausfällt. Aus diesem Grund wählen Einbrecher bevorzugt Objekte, die keine allzu großen Hindernisse bieten, und nehmen dann Abstand, wenn die Aktion zu zeitaufwändig oder risikoreich erscheint.
Wenn es um eine zuverlässige Einbruchsicherung geht, denken die meisten nun sicherlich im ersten Moment an eine Alarmanlage. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen und in verschiedenen Preisklassen. Ist die Alarmanlage direkt mit der Polizei oder einem Sicherheitsdienst verbunden und zeichnet sie den Einbruch per Überwachungskamera auf, leistet sie sicherlich gute Dienste und die Chancen, den Einbrecher zu schnappen, sind recht hoch. Löst die Alarmanlage lediglich einen lauten Alarmton aus, wird sie den Einbrecher vermutlich ebenfalls in die Flucht schlagen.
Der große Nachteil von Alarmanlagen ist jedoch, dass sich erfahrene Einbrecher recht gut damit auskennen und dieses Hindernis insofern auszuschalten wissen. Ein anderes beliebtes Hindernis im Hinblick auf den Einbruchschutz ist ein Hund. Dieser kann Einbrecher durch seine Gebelle in die Flucht schlagen und im Ernstfall auch mal zubeißen. Aber nicht jeder Hund eignet sich als Wachhund und wenn die Besitzer verreist sind, ist der Hund meist ebenfalls nicht vor Ort und kann daher auch seinen Job nicht erledigen. Letztlich sind aber oft ohnehin keine aufwändigen Sicherheitsmaßen erforderlich, denn in den meisten Fällen sind die einfachsten Mittel die effektivsten Mittel zum Schutz vor Einbrechern.
Hier die wichtigsten Infos und Tipps, um die Wohnung
einbruchsicher zu machen, auf einen Blick:
1. Tipp: immer abschließen
Grundsätzlich gilt, dass beim Verlassen der Wohnung alle Fenster und Türen verschlossen sein sollten, auch wenn es nur um wenige Minuten geht. Offene oder gekippte Fenster im Erdgeschoss sind ebenso eine Einladung für Einbrecher wie die offene Garage, die ungesicherte Kellertür oder die nichtverschlossene Verbindungstür zwischen Garage und Wohnung.
Verschlossene Fenster und Türen werden einen erfahrenen Einbrecher zwar nicht immer abhalten können, aber sie machen es ihm doch deutlich schwerer und kosten ihn wertvolle Zeit.
2. Tipp: stabile Schließzylinder und Fensterschlösser
Es gibt einbruchsichere Schließzylinder, die sehr stabil sind, keine Angriffsfläche bieten und weder umgebogen noch herausgezogen werden können. Solche Schließzylinder sind nicht allzu teuer und sollten daher unbedingt nachgerüstet werden.
Ähnliches gilt für die Fenster. Diese können mit verschließbaren Fensterschlössern ausgestattet werden, die es dem Einbrecher durch Pilzkopfzapfen sehr schwer machen. Diese beiden Maßnahmen haben noch einen zusätzlichen Effekt. Stößt der Einbrecher auf ein solches Hindernis, kann er nicht abschätzen, ob es auch an anderen Stellen weitere Sicherheitsmaßen gibt und wird sich im Zweifel ein anderes Objekt suchen.
3. Tipp: Unordnung
Eine weitere sehr wichtige Grundregel beim Einbruchschutz lautet, dass der Eindruck erweckt werden sollte, dass jemand zu Hause ist. In Objekte, bei denen der Einbrecher davon ausgeht, dass sie aktuell nicht bewohnt sind, wird viel häufiger eingebrochen.
Aus diesem Grund ist auch die Urlaubszeit die Hauptsaison für Einbrecher. Die Bewohner der Wohnung oder des Hauses sollten also beispielsweise nicht auf ihrem Anrufbeantworter erzählen, von wann bis wann sie verreist sind. Zudem hat es sich in der Praxis bewährt, die Wohnung etwas unordentlich zu verlassen.
Nicht gemachte Betten, etwas Geschirr in der Spüle, ein nicht abgeräumter Tisch, ein vor der Garage geparktes Auto oder ein paar Schuhe vor der Eingangstür sind effektive Tricks, die den Eindruck erwecken, die Bewohner wären zu Hause und den Einbrecher damit verunsichern.
4. Tipp: Zeitschaltuhren, Bewegungsmelder und Nachbarn
Auch Zeitschaltuhren verstärken den Eindruck, dass das Objekt bewohnt ist, im Idealfall kombiniert mit Jalousien, die sich automatisch öffnen und schließen. Wird das Objekt jedoch länger beobachtet, verliert diese Maßnahme an Effektivität.
Bewegungsmelder eignen sich, um den Einbrecher für einen kurzen Moment zu erschrecken und andere auf die Bewegung aufmerksam zu machen. Allerdings werden Bewegungsmelder auch durch beispielsweise Tiere oder Äste, die sich durch Wind bewegen, aktiviert. Eine sehr effektive Maßnahme gegen Einbrecher sind aufmerksame Nachbarn. Auch wenn deren Neugier im Alltag mitunter nervig sein kann, kann sie im Hinblick auf den Einbruchschutz zu einem großen Vorteil werden.
5. Tipp: Beratung von Profis
Unternehmen, die Sicherheitstechnik verkaufen und installieren, kennen sich gut aus und können das System empfehlen, das optimal zu dem Objekt passt. Aber diese Unternehmen sind eben auch Verkäufer, die Umsatz machen möchten und müssen.
Vor dem Kauf einer aufwändigen und teuren Sicherausstattung ist es daher sinnvoller, sich von unabhängigen Profis beraten zu lassen. Diese finden sich in erster Linie bei der Kriminalpolizei, die vorbeugend berät und dabei auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen kann.
Eine andere Anlaufstelle ist die eigene Versicherung. Insbesondere die Hausratversicherung ist ebenfalls sehr erfahren, wenn es um Einbrüche geht, und hat ihrerseits ein großes Interesse, Schadensfälle zuverlässig zu verhindern.
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Thema: Die wichtigsten Infos und Tipps, um die Wohnung einbruchsicher zu machen
Übersicht:
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