Die Gaspreise im Blick: Prognosen und Tipps zum Kostensparen, Teil 2
Ob für die Heizung oder das warme Wasser: Viele Haushalte sind auf Gas angewiesen. Doch die Gaspreise sind hoch und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Was also tun? In einem zweiteiligen Beitrag nehmen wir die Gaspreise in den Blick. Dabei haben wir in Teil 1 eine Prognose gewagt. Außerdem haben wir erklärt, wie sich der Gaspreis zusammensetzt, wann der Versorger den Preis erhöhen darf und was für das Sonderkündigungsrecht bei einer Preiserhöhung gilt.
Hier ist Teil 2!:
Inhalt
So hoch sind die durchschnittlichen Gaskosten
Wenn die Gaspreise steigen, werden viele Dinge, die bislang im Haushalt völlig normal waren und über die nicht großartig nachgedacht wurde, auf einmal zu echten Kostenfaktoren.
Laut Heizspiegel.de wurden im Jahr 2022 für eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Durchschnitt 21,10 Euro pro Quadratmeter bzw. 1.477 Euro pro Jahr für das Heizen mit Gas fällig.
In einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus beliefen sich die jährlichen Heizkosten auf rund 2.262 Euro. Nachdem die CO2-Abgabe zum Jahresbeginn 2024 gestiegen ist und für Gas auch wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent fällig wird, wird die Rechnung künftig eher nicht günstiger sein.
Ähnlich sieht es mit anderen Gewohnheiten aus. Ein Vollbad zum Beispiel trägt zwar zur Entspannung und zum Stressabbau bei. Doch dem Geldbeutel tut es weniger gut. Um 150 Liter Wasser auf knapp 38 Grad Celsius zu erwärmen, werden ungefähr 6 kWh Gas benötigt.
Beim regulären Gaspreis von etwa 30 Cent pro kWh ergeben sich bei einem Vollbad pro Woche aufs Jahr gesehen allein Gaskosten von fast 95 Euro. Die Kosten fürs Wasser und Abwasser kommen da noch obendrauf.
Gaskosten lassen sich einsparen, wenn das ausgiebige Bad durch eine Dusche ersetzt wird. Wer fünf Minuten lang duscht, verbraucht nämlich nur ungefähr die halbe Wassermenge wie bei einem Vollbad.
Kommt dann noch ein Sparduschkopf dazu, sinken der Warmwasserverbrauch und damit auch die Gaskosten zusätzlich.
4 Tipps zum Gassparen
Die Heizung abzustellen und weitestgehend auf warmes Wasser zu verzichten, kann natürlich nicht die Lösung sein. Doch wie lassen sich die Kosten angesichts hoher und steigender Gaspreise zumindest senken? Wo finden sich im privaten Haushalt Einsparpotenziale?
Die folgenden Tipps können helfen, den Gasverbrauch zu reduzieren:
- Den Warmwasserverbrauch drosseln: Beim Händewaschen, Zähneputzen, Spülen und ähnlichen Dingen muss das Wasser nicht die ganze Zeit über laufen. Besser ist, den Wasserhahn nur bei Bedarf aufzudrehen. Außerdem sollte öfter Kaltwasser verwendet werden, wenn warmes Wasser nicht zwingend erforderlich ist.
- Effizient kochen und backen: Beim Kochen und Backen gehen Privathaushalte oft recht verschwenderisch mit Gas um. Wer zum Beispiel darauf verzichtet, den Backofen vorzuheizen, was meist gar nicht notwendig ist, kann einiges an Gas einsparen. Gleiches gilt, wenn möglichst kleine Töpfe verwendet und die Deckel aufgelegt werden. Zudem sollte nur soviel Wasser erhitzt werden, wie für die Zubereitung von Kartoffeln, Nudeln, Reis & Co. tatsächlich notwendig ist.
- Die Heizleistung optimieren: Vor allem bei kühler Witterung ist es nicht möglich, die Heizung auszuschalten. Aber es macht Sinn, das Beste aus ihr herauszuholen. Dazu gehört, die Heizkörper frühzeitig und regelmäßig zu entlüften. Zugluftstopper an den Fenstern und Türen sorgen dafür, dass weniger Wärme verloren geht. Um die Raumtemperatur kosteneffizienter zu regulieren, kann sich zudem der Einbau von smarten Thermostaten lohnen.
- Duschen: Wie eben schon erklärt, geht ein Vollbad mit hohen Kosten für das Wasser und das Gas einher. Sinnvoll ist deshalb, zu duschen und dabei die Zeit unter der Dusche zu verkürzen. Auch eine etwas niedrigere Wassertemperatur senkt die Kosten. Wasser, das zwei, drei Grad kühler ist, macht sich auf der Haut kaum bemerkbar, im Geldbeutel hingegen durchaus.
Weitere Möglichkeiten zum Kostensparen
In einem Privathaushalt sind die Möglichkeiten, um weniger Gas zu verbrauchen und damit die Kosten zu senken, ehrlicherweise begrenzt. Zwar helfen kleine Maßnahmen weiter. Aber riesiges Sparpotenzial ist kaum realistisch.
Letztlich wird es auf moderne und effiziente Systeme hinauslaufen, die keine fossilen Energieträger nutzen. Eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach, der Ersatz der Gasheizung durch eine Wärmepumpe, ein Anschluss ans Fernwärmenetz oder eine Kleinwindkraftanlage vor der Tür können sich durchaus rechnen.
Doch dafür müssen nicht nur baurechtliche Vorgaben eingehalten werden und die technischen Voraussetzungen vorhanden sein. Vielmehr muss der Vermieter die Investitionen auch stemmen können.
Eine Möglichkeit, die auch Mieter umsetzen können, gibt es dann aber doch: Eine Mini-Solaranlage auf dem Balkon oder der Terrasse kann bis zu elf Prozent des eigenen Strombedarfs abdecken.
Das Solarmodul erzeugt elektrischen Strom aus dem Sonnenlicht und wird einfach über einen Stecker mit dem Stromkreis der Wohnung verbunden. Um es zu installieren, ist kein Fachbetrieb notwendig.
Mieter sollten sich aber trotzdem das Okay des Vermieters einholen und daran denken, das Solargerät beim Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur anzumelden.
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Thema: Die Gaspreise im Blick: Prognosen und Tipps zum Kostensparen, Teil 2
Übersicht:
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