Übersicht: Die optimalen Temperaturen in den verschiedenen Wohnräumen
„Dreh‘ bitte die Heizung höher, mir ist kalt.“ „Hier drinnen herrschen ja Temperaturen wie in der Sauna!“ – Die Raumtemperatur liefert viel Stoff für Debatten. Während der eine friert, würde ein anderer am liebsten die Fenster aufreißen, um für Abkühlung zu sorgen. Jeder Mensch empfindet Temperaturen anders und hat sein eigenes Wohlfühlklima. Trotzdem gibt es Richtwerte für die optimalen Temperaturen in den verschiedenen Wohnräumen.
Inhalt
Grundlegendes zur optimalen Raumtemperatur
Experten empfehlen, dass die Temperaturen in den verschiedenen Wohnräumen grundsätzlich nicht zu hoch sein sollten. 16 Grad Celsius als Basis im Haus genügen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich Kondenswasser bildet und später Schimmel verursacht.
Wichtig ist auch, regelmäßig zu lüften. Dabei sollten die Fenster am besten dreimal täglich für je fünf Minuten ganz geöffnet werden. Dieses sogenannte Stoßlüften reicht aus, um die Luft auszutauschen und die Feuchtigkeit entweichen zu lassen.
Sind die Fenster die ganze Zeit über gekippt, können die Unterschiede zwischen den Innen- und Außentemperaturen zu groß sein. Dann droht langfristig wieder Schimmel.
Tatsächlich finden sich in vielen Mietverträgen oder Hausordnungen ausdrückliche Regeln dazu, wann und wie die Mieter heizen und lüften sollen. Ein Thermometer hilft dabei, die Raumtemperatur zu kontrollieren. Noch besser ist eine Kombination aus Thermometer und Hygrometer. Letzterer misst die Luftfeuchtigkeit.
Die optimale Temperatur im Wohnzimmer
Im Wohnzimmer ist eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius optimal. Bei einem Standard-Heizungsthermostat entspricht das der Stufe 3. Den Regler höher einzustellen, ist meistens nicht notwendig.
Anders als oft angenommen, wird es im Raum nicht schneller warm, wenn der Heizungsregler auf Stufe 4 oder 5 gedreht wird. Denn der Thermostat am Heizkörper reguliert nicht die Geschwindigkeit beim Aufheizen, sondern den Durchfluss des Heizwassers.
Ist die eingestellte Temperatur im Raum erreicht, schaltet der Thermostat ab und wird erst wieder aktiv, wenn die Raumtemperatur absinkt.
Die ideale Temperatur im Schlafzimmer
Für das Schlafzimmer empfehlen Experten eine Raumtemperatur zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Damit sollte es im Schlafzimmer also ein ganzes Stück frischer sein als in den anderen Räumen. Für einen gesunden Schlaf ist die Kombination aus kühler Raumluft und warmer, kuscheliger Bettdecke besser als eine zu warme Luft.
Unter die Marke von 15 Grad Celsius sollte aber auch die Temperatur im Schlafzimmer nicht sinken. Andernfalls kühlen die Wände zu stark aus. Außerdem sollte auch im Schlafzimmer das Fenster nicht die ganze Zeit über geöffnet bleiben. Stattdessen ist ein regelmäßiges, kräftiges Durchlüften sinnvoller.
Denn im Winter lassen sich auf diese Weise Heizkosten einsparen und im Sommer strömt weniger Hitze ins Schlafzimmer.
Die richtige Temperatur im Kinderzimmer
Säuglinge können ihren Wärmehaushalt noch nicht so gut regeln. Deshalb sollte die Temperatur im Babyzimmer bei etwa 20 Grad liegen.
Wenn das Kind schon etwas älter ist, kann die Raumtemperatur um ein bis zwei Grad gesenkt werden. Denn im Kinderzimmer wird gespielt und getobt. Deshalb friert das Kind ohnehin nicht so schnell. Und wenn es dann Zeit wird, ins Bett zu gehen, sollte die Temperatur wie im Elternschlafzimmer nicht höher sein als 18 Grad Celsius.
Die kühlere Raumluft ermöglicht einen gesunden Schlaf. Außerdem steigt die Luftfeuchtigkeit, was dem Austrocknen der Atemwege vorbeugt.
Die optimale Raumtemperatur in Bad und Küche
Kaum etwas ist unangenehmer, als herrlich aufgewärmt aus der Dusche oder Badewanne zu steigen und dann schlagartig frierend auf den kalten Fliesen zu stehen, um sich abzutrocknen. Tatsächlich muss das aber auch gar nicht sein. Experten raten nämlich dazu, die Raumtemperatur im Bad auf mindestens 23 Grad Celsius einzustellen. Beim Heizungsthermostat ist das die Stufe 4.
Nach dem Duschen oder Baden sollte der Raum gleich gut gelüftet werden, damit die hohe Luftfeuchtigkeit entweicht. Optimal ist, wenn im Bad konstant eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 45 Prozent herrscht.
In der Küche reichen 18 bis 19 Grad Celsius aus. Der Heizungsthermostat sollte dazu zwischen Stufe 2 und 3 stehen. Eine höhere Temperatur ist nicht notwendig, weil der Herd und der Backofen dafür sorgen, dass es ohnehin wärmer wird. Wie im Bad sollte nach dem Kochen auch die Küche ordentlich durchgelüftet werden.
Durch die optimale Raumtemperatur Heizkosten sparen
Wird die Temperatur im Raum um ein Grad abgesenkt, spart das ungefähr sechs Prozent Energie ein. Cleveres Heizen kann also die Haushaltskasse entlasten. Doch Voraussetzung dafür ist, dass die Heizung vernünftig arbeiten kann.
Aus diesem Grund sollten folgende Störfaktoren beseitigt werden:
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Zugluft: Der Temperatursensor im Heizungsthermostat misst die Raumtemperatur und steuert daraufhin, wie viel Heizwasser durch den Heizkörper strömt. Steht nun aber über einen längeren Zeitraum das Fenster auf oder herrscht Durchzug, geht der Sensor von einer zu niedrigeren Temperatur aus. Die Folge ist, dass der Heizkörper zu viel heizt.
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Staub: Im Laufe der Zeit setzen sich auf den Heizkörpern Schmutz und Staub ab. Doch sie stören die Funktion. Deshalb sollten die Heizkörper regelmäßig gereinigt werden.
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Hindernisse: Damit die Heizkörper richtig arbeiten können, muss die Luft frei zirkulieren können. Große, sperrige Möbel oder dicke Vorhänge sollten die Heizkörper deshalb nicht verdecken.
Doch ungeachtet aller Tipps, ist am Ende entscheidend, dass sich der Bewohner in seinem Zuhause wohlfühlt. Es macht keinen Sinn, ständig im dicken Winterpulli auf der Couch zu sitzen, nur um die Heizkostenrechnung um ein paar Euro zu senken.
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Thema: Übersicht: Die optimalen Temperaturen in den verschiedenen Wohnräumen
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Als häufiger Gastgeber möchte ich logischerweise, dass es meine Besucher so gemütlich wie möglich haben, das habe ich wohl von meiner Mutter 🙂
Dass es nicht schneller warm wird, wenn man nur die Stufe höher stellt, hab ich im Übrigen nicht gewusst, gut zu wissen!