5 Überlegungen zum Wohnen im Alter

5 Überlegungen zum Wohnen im Alter

Viele Menschen ziehen im Laufe ihres Lebens um. Dabei gibt es verschiedene Gründe, warum ein neues Zuhause gesucht wird. So steht zunächst der Auszug aus dem elterlichen Nest an, mitunter macht die Berufsausbildung oder das Studium einen Ortswechsel notwendig. Später kann es beruflich bedingte Umzüge geben. Ein größerer Platzbedarf im Zuge der Familiengründung, höhere Ansprüche an die Wohnsituation mit steigendem Einkommen, der Traum vom Eigenheim oder schlicht der Wunsch nach einem Tapetenwechsel sind weitere Gründe dafür, woanders seine Zelte aufzuschlagen.

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5 Überlegungen zum Wohnen im Alter

Mit den Jahren werden die Umzüge dann seltener. Wenn das Lebenskonzept steht und der Alltag eingespielt ist, werden viele Leute sesshaft. Trotzdem macht es Sinn, in fortschreitendem Alter noch einmal ganz neu über das Zuhause als Senior nachzudenken. Die Barrierefreiheit ist ein zentrales Thema dabei. Doch es gibt auch noch andere Aspekte.

Wir nennen fünf Punkte, die in die Überlegungen zum Wohnen im Alter einbezogen werden sollten:

  1. Die Bewirtschaftung des Wohnraums

Eine großzügige Wohnung oder ein Haus mit vielen Zimmern und weitläufigem Garten ist in der Familienphase wünschenswert. Schließlich ist es angenehm, wenn genug Platz für alle vorhanden ist und jeder seinen eigenen Raum hat, in den sich zurückziehen kann. Doch wenn das Heim im Alter nur noch zu zweit oder gar alleine bewohnt wird, kann die Größe zur Belastung werden.

Der Aufwand für die Reinigung, Pflege und Instandhaltung der Wohnung bleibt gleich, während die Kräfte meist nachlassen. Ein Garten macht zusätzliche Arbeit. Natürlich ist es möglich, sich im Haushalt und für den Garten professionelle Hilfe zu holen. Allerdings klappt das nur, wenn die finanziellen Mittel vorhanden sind.

Sich im Alter etwas zu verkleinern, kann also durchaus eine Überlegung wert sein. Zumal ein großes, aber leeres Haus auch auf die Stimmung drücken kann.

  1. Die Nachbarschaft

Vor allem in Siedlungen mit Einfamilienhäusern findet in regelmäßigen Abständen ein Generationenwechsel statt. Sind die Kinder schon lange aus dem Haus, ziehen die älteren Paare weg und junge Familien rücken nach.

Wer in seinem Häuschen bleibt, findet sich unter Umständen in einer Wohngegend wieder, in der überwiegend jüngere Leute mit anderen Ansprüchen, einem anderen Rhythmus und auch einem anderen Lärmempfinden daheim sind. Das Zusammenleben kann dadurch schwierig werden.

Andersherum kann eine Nachbarschaft, die über die Jahre zusammengewachsen sind, gerade der Grund sein, nicht wegzuziehen. Vielleicht genießen es Senioren, von jungen Familien umgeben zu sein und an ihrem Leben teilzuhaben.

  1. Die sozialen Bindungen

Heutzutage ist es normal, das elterliche Nest zu verlassen und für die Ausbildung, den Beruf, die eigene Familie oder das persönliche Lebenskonzept wegzuziehen. Doch die Folge davon ist, dass die Kinder, die Enkel und andere Verwandte mitunter weit weg leben.

Ein Umzug kann die Lösung sein, um die räumliche Distanz zu verkleinern. Wohnen mehrere Generationen nah beieinander, können sie sich im Alltag gegenseitig unterstützen. Die Idee mit Mehrgenerationenhäusern ist aber natürlich nicht auf die eigene Familie beschränkt.

Auch mit Nachbarn, Bekannten oder ganz Fremden, die im Laufe der Zeit zu Freunden werden, kann eine Gemeinschaft in einem Mehrparteienhaus entstehen. Die sozialen Kontakte sind jedenfalls ein wichtiger Punkt für das Wohnen im Alter.

  1. Die Infrastruktur

Bäcker, Metzger und Supermarkt fußläufig, Ärzte und eine Apotheke in der Nähe sowie bequem erreichbare öffentliche Verkehrsmittel in einem gut ausgebauten Netz: Für Senioren ist so eine Infrastruktur im Wohnumfeld optimal.

Auch Einrichtungen wie Cafés, ein Park, Kino oder Theater sollten nicht allzu weit weg sein. Unterm Strich sollte die Möglichkeit bestehen, alltägliche Dinge zu erledigen und den persönlichen Interessen nachzugehen, ohne unbedingt auf ein eigenes Auto oder fremde Hilfe angewiesen zu sein.

Ratsam ist, eine Liste mit Orten und Dingen zusammenzustellen, die einem wichtig sind. Mithilfe der Liste lässt sich dann gut abgleichen, wie das Angebot vor Ort aussieht und welche Wohngegend die besten Bedingungen bereithält.

  1. Der Wohnraum als solches

Vieles, was in jungen Jahren ganz selbstverständlich funktioniert, fällt im Alter plötzlich nicht mehr so leicht. Das Sehvermögen lässt nach, die Ohren werden schlechter, die Bewegungen sind eingeschränkter. Treppensteigen kann zum Kraftakt werden und aus der Badewanne zu klettern, kostet viel Mühe.

Letztlich kann jeder Wohnraum barrierearm aus- und umgebaut werden. Manchmal reichen dafür schon kleinere Maßnahmen aus. Kontrastreiche Farben, eine helle Grundbeleuchtung oder ein rutschfester Bodenbelag zum Beispiel lassen sich problemlos realisieren.

Und barrierefreies Wohnen ist nicht unbedingt eine Frage des Alters. Eine bodenebene, großzügige Dusche etwa sorgt auch in jungen Jahren für Komfort.

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Allerdings kann ein altersgerechter Umbau eben genauso mit einem sehr hohen Arbeits- und Kostenaufwand verbunden sein. Eine Wohnung mit steiler Treppe, sehr kleinen Zimmern und engen Gängen verwandelt sich nicht ohne Weiteres in ein Appartement, das auch mit Rollator oder Rollstuhl genug Bewegungsfreiheit bietet. In einer Mietwohnung muss außerdem der Vermieter mit Umbauten einverstanden sein.

Baumaßnahmen, die Barrieren reduzieren, werden mit verschiedenen Programmen gefördert. Die KfW-Bank vergibt Fördermittel und kostengünstige Kredite, auch die Bundesländer haben teils Programme aufgelegt.

Bei notwendigen Hilfsmitteln springen die Kranken- und Pflegekassen ein. Trotzdem sollte abgewogen werden, ob sich ein umfangreicher Umbau wirklich rechnet oder ob ein Umzug nicht die bessere Entscheidung ist.

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Robert Kaminski, - Rechtsanwalt Mietrecht, Bernd Schuster, - Geschäftsführer einer Hausverwaltung, Marion Sachmann, - Immobilienmaklerin, Tobias Bechtel, - Bauunternehmer, Christian Gülcan Gründer & Teilhaber Maklerbüros, Eigentümer & Bauherr und Betreiber dieser Webseite, Emine Gülcan, - Immobilienmaklerin, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Immobilien, Vermietung, Mietrecht und Wohnungssuche.

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