Typische Vokabeln von Maklern

Einige typische Vokabeln von Maklern – und was sie wirklich bedeuten 

Wer auf der Suche nach einer Immobilie zur Miete oder zum Kauf ist, stöbert zwangsläufig in unzähligen Immobilienanzeigen. Immer wieder finden sich darunter auch Inserate, die überaus interessant und vielversprechend klingen.

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Spätestens beim Besichtigungstermin stellt sich dann aber oft heraus, dass die als Traumwohnung beschriebene Wohnung in Wirklichkeit gar nicht so traumhaft ist. Im Grunde genommen ist die Maklersprache in Immobilienanzeigen ein bisschen mit der Sprache in Reisekatalogen vergleichbar.

Es wird zwar nichts Falsches behauptet, aber die Wahrheit wird in sehr wohlklingende Worte verpackt.

Hier nun eine kleine Liste mit einigen typischen Vokabeln
von Maklern, und was sie wirklich bedeuten:

Zentrale Lage

Ist in einer Immobilienanzeige von zentraler Lage die Rede, ist damit auch tatsächlich zentral gemeint. Die Immobilie befindet sich also beispielsweise an einem wichtigen Knotenpunkt in der Stadt oder unmittelbar am Haupt- oder Busbahnhof.

Dies hat den Vorteil, dass die Bewohner schnell überall hin und auch wieder zurück kommen.

Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass der Balkon so gut wie nicht genutzt werden kann und auch die Fenster bestenfalls zum kurzen Stoßlüften geöffnet werden können. Schuld daran sind nämlich zum einen die Abgase und zum anderen der Lärm.

Gleiches gilt übrigens, wenn in der Stellenanzeige von einer guten Verkehrsanbindung gesprochen wird.    

Nur wenige Autominuten von der Stadtmitte entfernt

Eine solche Formulierung klingt nach idyllischer Lage am Stadtrand bei gleichzeitiger Nähe zur Stadtmitte. Die idyllische Lage trifft häufig zu, die gute Anbindung an die Stadtmitte nur bedingt.

Wenn in einer Immobilienanzeige ausdrücklich auf das Auto hingewiesen wird, bedeutet das oft nichts anderes, als dass das Auto die einzige Möglichkeit ist, um in die Stadt zu gelangen.

Das heißt mit anderen Worten, dass es keine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel gibt. Als etwas problematisch kann sich außerdem die Vokabel wenige Autominuten erweisen, denn hierbei kann es sich um fünf oder zehn Minuten genauso handeln wie um 30 Minuten.  

Unverbaute Lage

Diese Vokabel ist vor allem für diejenigen wichtig, die eine Immobilie erwerben möchten.

Aus immobilienrechtlicher Sicht bedeutet unverbaut nämlich lediglich, dass die Sicht derzeit frei und ungetrübt ist. Wer jedoch sichergehen möchte, dass dies auch langfristig so bleibt und auch in Zukunft keine weiteren Gebäude gebaut werden dürfen, sollte darauf achten, dass es sich um eine unverbaubare Lage handelt.  

Liebhaberobjekt

Es ist eher die Ausnahme, dass eine besonders schöne oder herausragende Immobilie wie beispielsweise eine Jugendstilvilla in einem Viertel mit Mehrfamilienhäusern als Liebhaberobjekt beworben wird.

Häufiger verbergen sich hinter dieser Vokabel Objekte, die zwar seinerzeit sehr schön waren und durchaus auch wieder sehr schön werden könnten, allerdings eine entsprechende Renovierung oder gar Sanierung erfordern.  

Für Schnellentschlossene

Immer wieder werden angebliche Superschnäppchen beworben, die überaus interessant sein sollen und derjenige, der sich zuerst meldet, erhält den Zuschlag. Bei diesen Superschnäppchen handelt es sich jedoch in den seltensten Fällen wirklich um Schnäppchen und schon gar nicht um Immobilien, die so interessant sind, dass eine schnelle und sofortige Entscheidung notwendig ist.

Wäre dies so, müsste die Immobilie nicht inseriert werden, sondern wäre schon längst verkauft oder vermietet. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Angeboten für Schnellentschlossene um Immobilien, die nur schwer zu verkaufen sind und schon über einen längeren Zeitraum angeboten werden.

Wer genau hinsieht, findet eine solche Immobilie dann auch immer wieder in den Immobilienanzeigen, wenn auch mit teils leicht abgewandelten Beschreibungen.   

Aufwändige Sanierung

Wird angegeben, dass eine Immobilie aufwändig oder gar luxuriös saniert wurde, sollte der Kauf- oder Mietinteressant gezielt nachfragen, welche Arbeiten konkret durchgeführt wurden und wie teuer die Sanierung war.

Häufig stellt sich dann nämlich heraus, dass nicht das gesamte Objekt aufwändig saniert wurde, sondern nur solche Arbeiten durchgeführt wurden, die unbedingt erforderlich waren oder ins Auge stechen.

Hierbei kann es sich beispielsweise um die Fußböden oder das Badezimmer handeln, um so die Grundlage für einen höheren Preis zu schaffen. Genauso skeptisch sollte ein Interessent sein, wenn von einer Teilrenovierung gesprochen wird.

Der Begriff Teilrenovierung sagt letztlich nicht viel aus, denn durch die Teilrenovierung können 90 Prozent der notwendigen Renovierungsarbeiten erledigt worden sein, genauso aber auch nur zehn Prozent. Auch hier ist also wichtig, die Immobilie mit offenen Augen zu begutachten und konkret nachzufragen, was bereits erledigt wurde und was noch gemacht werden muss.   

Individueller Grundriss

Eine Wohnung, die nicht wie jede beliebige Standardwohnung geschnitten ist, klingt zunächst interessant. Die Vokabel individuell deutet jedoch darauf hin, dass die Wohnung tatsächlich einzigartig und außergewöhnlich aufgeteilt ist.

Vielfach handelt es sich dabei um Objekte, die zwar von der Kreativität des Architekten zeugen, im Alltag aber eher unpraktisch sind.

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